Daemen-Schmid - Loga

Loga Symbol

Logo der Firma LOGA

Der aus Duisburg stammende Heinrich Daemen-Schmid (1865-1934), Kaufmann der Textilindustrie, begann um 1900 in Zürich mit der Herstellung von Rechenwalzen. Er war 1896 aus dem damals Preussischen Rheinland in die Schweiz eingewandert. 1903 gründete er in Zürich-Oerlikon eine Manufaktur, wo er auch spezialisierte Arbeitsschritte wir Lithographien oder Gravuren selbstständig ausführen konnte.

1911 erfolgte eine Vergrösserung sowie der Umzug nach Uster, wo die Firma bis zu ihrer Schliessung im Jahre 1979 verblieb. 1915 wurde der Firmenname im Handelsregister in LOGA geändert. Diese Bezeichnung fand sich schon Jahre früher auf den hergestellten Rechenwalzen.

Loga Schulung

Männer mit Loga-Rechenwalzen in einem Schulungsraum 1923 (Baugeschichtliches Archiv Zürich, Foto: Johannes Meiner, Public Domain Mark)

Loga stellte Rechenwalzen mit einer Skalenlänge von bis zu 24m her. Mit der so erreichten Genauigkeit eigneten sie sich insbesondere für die Anwendungen bei Banken. Um 1920 wurden Rechenwalzen von Loga weltweit bei Finanzinstituten und Grossbetrieben eingesetzt. Es sollen bis zu der Zeit etwa 30'000 Stück verkauft worden sein.

Devisenhändler

Devisenhändler mit Telefon und Rechenwalze (aus: Anleitung zur Loga-Paritäten-Tabelle, Loga 1921)

Allerdings waren bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die mechanischen Rechenmaschinen eine ernsthafte Konkurrenz für die Hersteller von Rechenwalzen. Als Heinrich Daemen-Schmid 1934 starb, befand sich das Unternehmen deshalb in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Seinen Nachfolgern, allen voran seinen Söhnen Erich und Walter, gelang es dennoch, das Überleben der Firma für längere Zeit sichern. Dabei wurden neu Rechenscheiben anstelle der Rechenwalzen hergestellt. Diese waren deutlich günstiger als Rechenwalzen und konnten sich dadurch in einer Nische zwischen den einfachen Rechenschiebern sowie den teuren mechanischen Rechenmaschinen positionieren.

Mit dem Aufkommen billiger Taschenrechner und Computer wurde das wirtschaftliche Umfeld in den 1970er Jahren für die LOGA Calculator AG erneut schwierig und nach dem Tod von Erich (1972) und Walter (1978) erfolgte die Schliessung des Unternehmens.

Jahrestafel

1856

Geburt von Heinrich Daemen-Schmid.

1896

Heinrich Daemen-Schmid wandert aus dem Rheinland in die Schweiz ein.

1900

Heinrich Daemen-Schmid beginnt in Zürich mit der Fabrikation von Rechenwalzen.

1903

Umzug nach Zürich-Oerlikon, wo Heinrich Daemen-Schmid eine spezialisierte Werkstätte einrichtet.

1911

Der Firmenstandort wird nach Uster verlegt und erweitert.

1915

Der Firmenname LOGA wird ins Handelsregister eingetragen.

1934

Tode von Heinrich Daemen-Schmid. Seine Söhne Erich und Walter führen das Unternehmen weiter.

1930er Jahre

Umstellung auf die Produktion von Rechenwalzen auf Rechenscheiben.

1972

Tod von Erich Daemen-Schmid.

1980

Tod von Walter Daemen-Schmid. Das Unternehmen LOGA wird geschlossen.

Referenzen

[1]

Loga

Anleitung zur Loga-Paritäten-Tabelle. Loga (1921).

[2]

H. Joss

Schweizerische Rechenschieber auf dem Weltmarkt: Die Firman Billeter und National sowie Daemen-Schmid und Loga. In: 4. Internationales Treffen der Rechenschiebersammler, Tagungsbericht, S. 49-58, Dällikon (1998).

[3]

H. Joss

Der Rechenschieber: gestern alltäglich, heute vergessen. In: Schweizer Ingenieur und Architekt, Band 118, Heft 16 (2000), S. 356-363.

[4]

H. Joss

350 Jahre Rechenschieber und was die Region Zürich dazu beigetragen hat. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Band 146, Heft 2/3 (2001), S. 75-82.

[5]

H. Bruderer

Meilensteine der Rechentechnik. Band 1: Analog- und Digitalrechner, Automaten und Roboter, wissenschaftliche Instrumente, Schritt-für-Schritt-Anleitungen. 3. Auflage. Berlin (2020).